„Die Fahrkarten, bitte!“ ist vielleicht der Satz, den man spontan mit Zugbegleiterin oder Zugbegleiter verbindet. Dazu kommt ein Bild von Uniform, Mütze, Kelle und Pfeife. Das ist ja auch nicht falsch, denn auch wenn die Mütze vielleicht nicht überall Pflicht ist, sind die anderen notwendige und nützliche Utensilien. Aber der Job ist natürlich viel mehr als nur die – notwendige – Kontrolle. Es ist ein absoluter Dienstleistungsberuf. Vor allem Kommunikationsfreudigkeit ist gefragt. Wer dienstlich einen Zug begleitet, sollte Lust darauf haben, mit Menschen zu sprechen, sich für ihre Reiseprobleme interessieren, hilfsbereit sein und Lösungen suchen und anbieten. Und jedes Lächeln wird vielfach vergolten werden.
Neben einem erfüllenden Job, hat man als Zugbegleiterin oder Zugbegleiter auch noch etliche Vorteile:
- Der Job ist sicher und krisenfest. Die Bahn fährt immer, auch wenn es der Wirtschaft mal schlechter geht.
- Ein Job beim Öffentlichen Personennahverkehr ist auch ein Ticket in die Zukunft, denn die Verkehrswende führt weg vom Individualverkehr.
- Zugbegleiter und Zugbegleiterinnen werden fair bezahlt. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 2.200 € brutto. Außerdem gibt es zum Beispiel für Schicht-, Nacht- oder Wochenenddienste Zulagen.
- Trotz Schichtdienst besteht Planungssicherheit. Ein Jahresplan legt die verbindlichen freien Tage bereits ein Jahr im Voraus fest.
- Es bestehen zahlreiche Fortbildungs- und Aufstiegschancen.
- Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter eines Eisenbahnunternehmens sind wichtige Teile der Verkehrswende. Sie dienen einer klimaschonenden Infrastruktur und leisten einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag.
Zugbegleiter oder Zugbegleiterin ist ein idealer Job für Quereinsteiger, denn er erfordert zwar eine gewisse körperliche und psychologische Tauglichkeit, aber kaum Vorbedingungen. Eine grundsätzliche Qualifikation erwirbt man schon mit einer etwa sechswöchigen Schulung. Je nach Aufgaben- und Einsatzbereich gibt es auch umfangreichere Ausbildungen. Das variiert auch zwischen den einzelnen Eisenbahnunternehmen.
Was gehört alles zum Aufgabenfeld von Zugbegleiterinnen und Zugbegleitern:
- Kontrolle von Fahrausweisen
- Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit in Schienenfahrzeugen
- Sie beantworten Fragen der Fahrgäste und informieren und beraten sie über Preise, Streckenverlauf, Störungen im Schienenverkehr, Fahrplanänderungen und Anschlusszüge
- Weitere Serviceleistungen (z.B. Fahrkartenverkauf, Catering)
- Kommunikation, auch auf Englisch
- Stress- und Zeitmanagement
Je nach Ausbildung
- Durchführen von Bremsproben
- Erstellen von Wagenliste und Bremszettel
- Türenschließen vor der Abfahrt
- Fertigmeldung des Zuges
- Erteilen des Abfahrauftrags
- kaufmännische und rechtliche Grundlagen
- Tarifkunde
- Verkehrsgeografie
- Umweltschutz